Planung der Dorfschule bis 1899
Die Rheinfelder Kinder gingen von je her in die Dormagener Schule am Rathaus. Der damals beschwerliche Weg wurde in manchen Zeiten, etwa im Winter oder bei Überschwemmungen, schier unpassierbar. Die Rheinfelder Schulkinder fehlten deshalb oft in der Schule. Überhaupt bestand die Verpflichtung zum Schulbesuch erst seit kurzer Zeit. In Erntezeiten, bei Krankheiten in der Familie und in Notzeiten wurden die Kinder nicht zur Schule geschickt. Dafür mussten sie dann im Haus und auf dem Feld oft schwerste körperliche Arbeit verrichten. Es ist deshalb bemerkenswert, dass einzelne Rheinfelder Eltern die Initiative ergriffen und ein eigenes Schulhaus wollten.
1843 Caspar Friedrich Dahmen spendet ein Grundstück zum Bau einer Rheinfelder Schule.
1883 Bürgermeister Bochem bittet in einem Schreiben an die Königliche Regierung zu Düsseldorf um die Errichtung einer Schule in Rheinfeld. Der Rentner Dick (Sandhof) habe schon 1.500 DM zum Geschenk für die neue Schule gespendet. Außerdem beklagt er die massenhaften Schulversäumnisse der Rheinfelder Kinder.
1891 Rheinfelder Einwohner, Johann Faßbender und andere, beantragen nun ebenfalls bei der Königlichen Regierung in Düsseldorf den Bau einer eigenen Schule. Sie wollen ihre Schule auch selber bauen, benötigen trotzdem die Erlaubnis dazu. Ihre Begründung: „Unsere Kinder bei Hitze und Kälte, bei Regen und Schnee, bei Hochwasserzeiten, über den Damm nach Dormagen zu schicken, gefällt uns schon lange nicht mehr“.
Der Preußisch Königlichen Regierung ist die Anzahl der Schüler zunächst noch zu gering und auch die Länge des Schulweges reicht nicht aus, für die Errichtung eines eigenen Schulgebäudes.
Geschichte der Regenbogenschule 1900 - heute
Der Bau eines eigenen Schulgebäudes in Rheinfeld geht auf die Initiative einiger Rheinfelder Eltern zurück. Mit der Begründung - „Unsere Kinder bei Hitze und Kälte, bei Regen und Schnee, bei Hochwasserzeiten, über den Damm nach Dormagen zu schicken, gefällt uns schon lange nicht mehr“. - setzten sie sich für den Bau der Schule ein.
Im Jahr 1899 wurde der Schulbetrieb aufgenommen. Der erste Rheinfelder Lehrer war Herr Segschneider. Alle Rheinfelder waren stolz auf ihr eigenes Schulhaus. Das Schulgebäude stand in der Piwipper Straße, wo heute das Naturfreundehaus steht.
In den Jahren 1899-1960 trug die Schule folgende Namen:
Einzügige katholische Elementarschule,
Dorfschule Rheinfeld,
Katholische Volksschule Rheinfeld
1956 Die wachsende Anzahl der Rheinfelder Schüler und der mangelhafte Zustand des alten Rheinfelder Schulhauses ließen immer mehr Stimmen für den Neubau der Schule laut werden.
1959 Zu Beginn des Jahres wurde mit dem Bau des neuen Schulgeländes „In der Au“ begonnen. Am 7. April war Richtfest.
Die Tradition der Martinsfeiern in Rheinfeld
Die Tradition der Martinszüge wird auch in Rheinfeld gepflegt. Kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges begannen die Umzüge zum Gedenken an den heiligen Martin wieder.
Die Züge gehen meistens in der Zeit zwischen dem 9. und dem 12. November durch Rheinfeld. Der Martinszug wurde immer schon von der Grundschule und deren Elternvertretern organisiert. Der Dorfschullehrer Hein hat in der Schulchronik festgehalten wie die Züge in der Zeit der Not, unmittelbar nach dem Krieg, wieder ausgerichtet wurden. Man erkennt an der Art und Zahl der Gaben für die Kinder, wie sich im Laufe der Zeit die wirtschaftliche Lage besserte. Während 1946 noch Weckmänner und Brot verteilt wurden, so sind bereits einige Jahre später neben den traditionellen Weckmännern Süßigkeiten und Obst die Hauptgabe. Die Tatsache, dass in den ersten Jahren die Gaben nicht nur an Schulkinder, sondern auch an alte und bedürftige Menschen aus Rheinfeld gegeben wurden, zeigt die Notlage der Bevölkerung auf, die sich über solche Geschenke freute. (nach Eduard Breimann, Geschichte und Geschichtliches, Dormagen 1994, S. 400)
Eine lustige Martinsgeschichte
Eine besonders lustige Martinsgeschichte ereignete sich im Jahr 1955:
Auch in diesem Jahr sollte, wie in vielen Jahren zuvor, der Rheinfelder St. Martin von der Familie Grandrath gestellt werden. Und wie üblich sollte und wollte das Theo Grandrath von der Kölner Straße übernehmen. So war es zugesagt und abgesprochen. Am Tage vor St. Martin, am 11. November, trat im Betrieb des Theo Grandrath eine Betriebsstörung auf. Damit fiel er für die nächsten Tage vollständig aus, denn der Betrieb hatte Vorrang.
Nun wurde Josef Grandrath gefragt, ob er denn am nächsten Tag als St. Martin durchs Dorf reiten würde. Aber da biss man auf Granit; er wollte und konnte nicht.
Dann musste halt der Vater von Josef Grandrath, Gerhard Grandrath, den Dienst übernehmen. Doch beim Anblick des Martinsrosses überkam ihn die große Angst. Nein, das ging nicht. Er verzichtete auf die große Ehre.
Nun war guter Rat teuer. Entweder gab man das Amt zurück und riskierte dabei, dass ein anderer Rheinfelder ab sofort der Rheinfelder Martin wurde, oder man fand ein anderes Familienmitglied. Und da stand plötzlich Herbert im Blickpunkt. Nach kritischer Diskussion über Statur und Mut des 13jährigen Volksschülers kam man zur Ansicht, dass es durchaus gehen könne, denn das Martinskostüm, der weiße Bart und die Bischofsmütze wirkten vorzüglich als Maske. So wurde Herbert probeweise in das Kostüm gesteckt und die Familie beschloss einstimmig: „Passt!“.